Übersicht: Bibel lesen, schmecken und leben; Das katholische Bibelwerk; Kirchlicher Auftrag; Bibliolog


Bibel lesen, schmecken und leben

Ich hatte die große Chance in der Oberstufe bei Uwe Cordt in Kempen Alt-Hebräisch zu lernen. Als reformierter Christ, der als Lernender sich intensiv mit dem Judentum beschäftigt hat, hat er mir neben meiner katholischen Prägung in Familie und Gemeinde neue Zugänge eröffnet zur Bibel und den Möglichkeiten, Bibel zu leben.
Zugleich habe ich bei Pfarrer Paul Wallrafen, Krankenhausseelsorger in Kempen, eine stark benediktinisch-liturgische Prägung erlebt.
Meine ersten Schritte im biblischen Griechisch habe ich nach dem Abitur gemacht.
Durch das Studium in Würzburg, Jerusalem (Ökumenisches Studienjahr) und Bonn kamen weitere prägende Begegnungen hinzu. Mit der Zeit bildete sich dann ein biblisch-liturgische Spiritualität heraus, die durch die Leseordnung unserer Kirche für die Sonntage geprägt ist.
In der pastoralen Arbeit habe ich Angebote gemacht wie "Lebendiges Evangelium" (1999-2000) oder "Auf den Sonntag hin - Vom Sonntag her" (2004 - 2007). Dabei ging es mir darum, mit den liturgischen Texten der Sonntage und mit unserem Leben Glauben zu teilen.

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Das Katholische Bibelwerk

Eine wichtige Fundgrube bei der Arbeit ist das Katholische Bibelwerk, in dem ich einfaches Mitglied bin. Auf der Internetseite des Bibelwerkes finden Sie Hilfen für die Lesungen in der Sonntagsliturgie und für die Arbeit mit der Bibel in der Gemeinde. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen.

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Kirchlicher Auftrag

Bei der Weihe zum Diakon hat Bischof Heinrich Mussinghoff mir einen Evangeliar gereicht mit dem Auftrag:

Empfange das Evangelium Christi:
Zu seiner Verkündigung bist du bestellt.
Was du liest ergreife im Glauben;
was du glaubst, das verkünde,
und was du verkündest, erfülle im Leben!

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Bibliolog

In den letzten Jahren ist mir ein spielerischer Zugang zur Bibel wertvoll geworden, in dem für mich viele Erfahrungen meines Lebens zusammenfließen.
Bibliolog ist eine textorientierte, spielerische Annäherung an den Bibeltext und ist von Peter Pitzele, einem amerikanischen Juden, als moderne Form des Midrasch, einer jüdischen Form der Schriftauslegung, entwickelt worden.
Sie geht davon aus, dass der Bibeltext lebendig ist und benutzt dafür ein Bild aus der jüdischen Tradition. Auf dem Sinai hat Gott die Thora in schwarzem und weissem Feuer gegeben. Das schwarze Feuer ist der geschriebene Text und das weisse Feuer ist die mündliche Überlieferung. Bibliolog geht davon aus, dass dieses weisse Feuer in der Auseinandersetzung mit dem Bibeltext zum Brennen kommt.
In Amerika nennt Peter Pitzele diese Form Bibliodrama. In Europa wird sie in Abgrenzung zu unserer Bibliodramatradition, die eher person- und prozessorientiert ist, Bibliolog genannt. In Deutschland haben Uta Pohl-Patalong und Rainer Brandt sich für die Entwicklung des Bibliologs stark gemacht.
In der Grundform ist ein Bibliolog etwa 15 bis 20 Minuten lang und kann so gut in einer Gemeindesituation oder im Unterricht eingesetzt werden. Ein Bibliolog ist möglich, ohne dass die Teilnehmer als Voraussetzung Bibelkenntnisse haben müssten.
2007 habe ich auf dem Katholikentag in Osnabrück meinen ersten Bibliolog bei Uta Pohl-Patalong erlebt und war begeistert. 2008 habe ich dann bei Andrea Schwarz und Rainer Brandt am Grundkurs Bibliolog in Hechingen teilgenommen und bin seitdem Mitglied im Netzwerk Bibliolog. 2010 habe ich bei Iris Weiss und Heike Radeck den Aufbaukurs für nichtnarrative Texte besucht. Vor kurzem habe ich an der II. Internationalen Bibliologkonferenz und an dem Seminar "Finding Peter" mit Peter Pitzele teilgenommen.
Ich setze zur Zeit Bibliolog vor allem im Schulgottesdienst mit Grundschülern und in der Arbeit mit Erwachsenen außerhalb eines Gottesdienstes ein.

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