ABC nicht nur rund ums Diakonat

In meiner Arbeit gibt es immer wieder mal Fragen nicht nur rund um den Diakonat. Dieses ABC ist eine kleine Zusammenstellung der Fragen und vorsichtiger Antworten. Wir leben in einer Zeit der Umbrüche, wo Begriffe sehr verschieden erklärt und mit Leben gefüllt werden. Daher ist diese Sammlung nur eine Hilfe für eine persönliche Information und ein gemeinsames Gespräch.
Amt
Meint in der Kirche zum einen das Weiheamt, das in seiner Fülle der Bischof hat, der zu seiner Unterstützung Priester und Diakone als Mitarbeiter hat, denen das Amt auch durch Weihe übertragen wird. Im offiziellen lateinischen Liturgiebuch für die Weihe wird im Titel von der "Ordinatio" der Diakone, der "Presbyter" und des Bischofs gesprochen.
In der Kirche können Ämter auch durch Rechtsakt übertragen werden. Daneben gibt es auch andere Formen wie zeitliche Beauftragungen.
Aufgaben
Die Aufgaben eines Diakons werden in verschiedenen Dokumenten der Weltkirche und der Kirche vor Ort beschrieben. In der konkreten Arbeit ist es ein Wechselspiel zwischen der Person und ihrer Berufung, den Aufgaben in der Einsatzstelle und der beruflichen Rolle.

Hauptamtlich
Hauptamtlich ist ein Begriff, der aus dem deutschen Recht stammt und so kein kirchenrechtlicher Ausdruck ist.
Landläufig werden damit alle hauptberuflichen pastoralen Dienste bezeichnet.
Hierarchie
Von der Wortbedeutung her meint Hierarchie einen heiligen Ursprung.
Die Kirche hat eine Sendung von Jesus Christus die Frohe Botschaft zu bezeugen, die er an die Apostel weitergegeben hat. Die Nachfolger der Apostel sind die Bischöfe, die die Fülle dieses Amtes haben, die Sendung lebendig zu halten. Priester und Diakone sind ihre Helfer im Amt, die je auf ihre Weise Anteil am Amt haben. Das Amt in der Kirche erinnert daran, dass Kirche nicht aus sich selber ist, sondern in dieser Sendung ihren Ursprung hat.
Aus diesem Ursprung durch die Geschichte kann man ein Gefälle von oben nach unten lesen. Die Hierarchie hat aber keinen Selbstzweck, sondern steht im Dienst der Frohen Botschaft und muss sich an ihr messen lassen. Sie steht im Dienst des Volkes Gottes und soll in ihm die Botschaft lebendig und wirksam erhalten.
Wer also Hierarchie in der Kirche nur im Sinne eines hierarchischen Gefälles sieht, greift zu kurz.
Ordination
Der Ausdruck Ordination klingt erst einmal evangelisch. Er kommt allerdings im Titel des Rituale für die Weihe im lateinischen Ritus zum geistlichen Amt vor: De ordinatione diaconi, presbyteri et episcopi. Ordination meint die Eingliederung in eine Ordnung. Über das, was die Ordination bewirkt, bestehen konfessionell unterschiedliche Auffassungen. An den damit verbundenen Fragen arbeiten Christen und Theologen auf allen Ebenen.
Presbyter
Das ist der griechische Ausdruck für Älteste und kommt so im Neuen Testament vor. Dort finden wir christliche Gemeinden, die von einer Gruppe von Presbytern geleitet wird.
In der evangelischen Kirche werden die Gemeindeältesten, die in den "Gemeinderat" gewählt worden sind, so bezeichnet. Aus diesem Kontext ist der Ausdruck vielen bekannt.
Aus dem Griechischen ist der Ausdruck in die lateinische Sprache gewandert und ist neben der Bezeichnung "sacerdos", was einen kultischen Priester bezeichnet, die Bezeichnung für das, was wir landläufig als Priester bezeichnen.
Im Hebräerbrief wird Jesus Christus als hoher und einziger Priester des Neuen Bundes bezeichnet. Dieser Dienst wird sakramental repräsentiert durch die Priester(Besonderes Priestertum).
Am Priestertum Christi haben alle Christen durch die Taufe Anteil.
Die Unterscheidung zwischen besonderen und allgemeinem Priestertum wäre schon sprachlich einfacher, wenn beim geweihten Stand von Presbytern gesprochen würde, so wie es das lateinische Liturgiebuch für die Weihe macht.